Marshall Kilburn Test

Die Marke Marshall ist wohl jedem ein Begriff, der schon mal eine Gitarre in der Hand gehalten oder einer Live-Band zugeschaut hat. Doch Marshall produziert nicht nur Gitarrenverstärker und Co sondern hat auch einige Bluetooth-Lautsprecher im Programm. Neben dem großen Woburn, dem Stanmore und dem Acton, welche alle auf eine externe Stromversorgung angewiesen sind, hat Marshall zudem mit dem Stockwell und dem Kilburn zwei akkubetriebene Lautsprecher im Sortiment. Der Kilburn ist bereits seit einiger Zeit auf dem Markt und konnte bereits eine Vielzahl positiver Bewertungen erlangen. Wie der Marshall Kilburn in meinem Test abschneidet, lest ihr nachfolgend!
 
Hier geht’s direkt zum Fazit
 

Technische Daten des Marshall Kilburn

 

Marshall Kilburn Test

 

Frequenzgang: 60 Hz – 20.000 Hz (Herstellerangabe)

Gewicht: ca. 3000 g

Bluetooth-Version: V4.0 + EDR

Leistung: 3 Digitalendstufen: 2 x 5 Watt RMS (l/r) und 1 x 15 Watt RMS (sub)

Akkulaufzeit: bis zu 20 Stunden bei moderater Lautstärke (max. 50%)

Treiber: 2 x 3/4“ Hi-Fi Dome Tweeter mit Ferrofluid-Kühlung + 4“ Basswoofer, weich aufgehängt (Trennfrequenz: 4200Hz)

Abmessung: (B x H x T) 242 x 140 x 140 (mm)

Wasserschutz: nein

Freisprechfunktion: nein
 




Verpackung und Ersteindruck

 
Der Marshall Kilburn kommt in einem recht großen Karton, welchem man bereits das verhältnismäßig hohe Gewicht des Lautsprechers anmerkt. Öffnet man den Karton, so findet man zunächst ein sehr dickes Anleitungsheft (oder auch Buch…), ein stylisches Spiralkabel (3,5 mm Klinke) sowie ein Netzteil für den (leider) proprietären Ladeanschluss. Hebt man ein weiteres Styroporteil hoch, so gelangt man zum Lautsprecher selbst. Der Kilburn ist in ein schwarzes Tuch gewickelt. An seinen Seiten ist eine Befestigung an welcher ein Ledergurt angebracht ist. Auf der Innenseite des Gurtes ist roter Samt vernäht, welcher den Retro-Look zusätzlich unterstreicht. Der Gurt erinnert ein wenig an einen Gitarrengurt und passt somit natürlich perfekt zur Marke Marshall. Insgesamt ist der Look des Marshall Kilburn sehr stark an die weltbekannten Marshall Amps angelehnt. An der Front finden wir eine markentypische Gitter-Abdeckung mit großem Marshall-Logo. Rundherum läuft eine Art dickes Kunstleder, welches den Bluetooth-Lautsprecher recht griffig und robust macht. An der Oberseite sind verschiedene Bedienelemente angebracht, auf welche später im Detail eingegangen wird. Rückseitig ist eine Bassreflexöffnung sowie der proprietäre Ladeanschluss verbaut. An der Unterseite finden wir eine verschraubte Klappe über welche sich wohl der Akku wechseln lässt.
Der Marshall Kilburn ist allein schon aufgrund seiner Optik ein echtes Highlight für Rockfans. Die Verarbeitung ist auf einem sehr hohen Niveau. Nichts klappert oder wackelt. Nur das Gewicht ist mit 3 kg sehr hoch. Hier gibt es aktuell etwas handlichere Lautsprecher.
 

Funktionen des Marshall Kilburn

 
Marshall Kilburn Funktionen
 
Viele Outdoor-Qualitäten besitzt der Kilburn leider nicht. Er ist verhältnismäßig groß und mit 3 kg auch ziemlich schwer. Zudem ist er nicht gegen Wasser geschützt und bietet auch keine Ladefunktion für externe Geräte. Das macht ihn mehr zu einem mobilen Bluetooth-Lautsprecher für Zuhause, den Garten oder vielleicht den Proberaum. Auch eine Freisprechfunktion sucht man leider vergeblich.
Dafür bietet der Kilburn etwas, was die allermeisten Lautsprecher nicht haben. An der Oberseite des Speakers findet man nämlich verschiedene Bedienelemente, über welche sich der Klang des Kilburn anpassen lässt. Neben der Lautstärke können hier der Bass sowie die Höhen variiert werden. Die separate Lautstärkeregelung sorgt jedoch dafür, dass sich diese nicht synchron mit dem verbundenen Zuspieler ändern lässt.
Zudem findet man an der Oberseite einen On/Off Kippschalter, sowie einen Source und einen Pairing-Button. Drei LEDs geben Auskunft über die Quelle sowie den Batteriestand. Neben den LEDs ist ein 3,5mm AUX-Eingang.
 

Klang des Marshall Kilburn

 
Marshall Kilburn Klang
 
Nachdem ich den Kilburn das erste Mal ausgepackt habe und in den Händen hielt war ich von der Verarbeitung und der Optik positiv überrascht und hatte große Erwartungen in den Klang. Größe und Gewicht des Bluetooth-Lautsprechers schürten die Hoffnung auf eine ordentliche Tieftonwiedergabe. Auch die vielen positiven Bewertungen anderer Portale oder auch bei Amazon ließen die Vorfreude wachsen. Nach dem Einschalten und dem Abspielen der ersten Songs machte sich ein Gefühl breit, welches ist so bei noch nicht vielen Lautsprechern hatte (und ich habe über die Jahre hinweg wirklich viele Lautsprecher gehört und getestet…). Der Klang des Marshall Kilburn führte bei mir zu nichts. Kein „WOOOW! Was für ein Klang!“ aber auch kein „WOOOW! Wie mies!“. Der Kilburn klingt gut, gar keine Frage, aber der Klang hat meinem Empfinden nach einfach nichts besonderes. Im Tieftonbereich reicht er leider nicht besonders tief herab bzw. fällt hier ziemlich ab. Zudem ist dieser Bereich zwischen 100 Hz und 200 Hz angehoben, was den Klang etwas „boomy“, oder „dröhnig“ macht. Mir persönlich hätte eine tiefere Bassanhebung um 70 Hz bis 80 Hz besser gefallen. Es gibt zwar den Bassregler an der Oberseite des Gehäuses, hierdurch lässt sich jedoch leider nur der gesamte Tieftonbereich beeinflussen, das heißt dass die Grundabstimmung in diesem Bereich erhalten bleibt.
Seine Stärke hat der Kilburn bei aller Art von (wie sollte es auch anders sein) Rockmusik. Stimmen kommen klar rüber und Gitarren werden natürlich extrem gut abgebildet. Elektronische Musik oder Hiphop hingegen leiden ein wenig an der angesprochenen Tieftonwiedergabe.
Im direkten Vergleich mit bspw. dem Sony XB40 (die richtige Soundkonfiguration via App vorausgesetzt) oder dem Dockin D Fine konnte sich der Kilburn für mich persönlich leider nicht durchsetzen. Die Musikwiedergabe ist zwar auf einem guten Niveau, mir persönlich fehlt es jedoch etwas an Tiefgang.
Bitte nicht falsch verstehen, der kleine Marshall-Lautsprecher ist klanglich wirklich nicht schlecht und findet zurecht eine Vielzahl an Fans, allerdings gibt es mittlerweile andere Bluetooth-Lautsprecher, welche kompakter, leichter und klanglich druckvoller aufspielen und zudem mehr Features bieten.
 

Fazit

Marshall hat mit dem Kilburn einen stylischen Bluetooth-Lautsprecher im Programm, welcher schon allein mit seinem Retro-Look ein dickes Lob verdient. Die Verarbeitung ist auf einem absoluten Top-Niveau. Klanglich spielt der Kilburn durchweg sauber und auch bei voller Lautstärke konnten keine Verzerrungen festgestellt werden. Die große Stärke liegt in der Wiedergabe von Rock- und akustischer Musik. Allerdings gibt es mittlerweile andere Bluetooth-Lautsprecher, welche hier noch eine Schippe drauflegen. Insgesamt ist der Marshall Kilburn aber noch empfehlenswert und für viele Rockfans aufgrund der Optik eh die erste Wahl.
 

Wenn ihr über einen der Amazon-Links etwas kauft, bekomme ich eine kleine Provision, ohne dass sich der Preis für euch ändert.
 

Pros und Cons des Marshall Kilburn

 

Pros Cons
– tolle Verarbeitung
– klarer Sound
– sehr gute Akkulaufzeit
– Bedienelemente zur Variierung von Bass und Höhen
– leider keine Freisprechfunktion
– nicht vor Spritzwasser geschützt
– mit 3 kg recht schwer
– nicht für alle Musikrichtungen 100%ig geeignet

 
Kilburn Wertung